Hier bin ich Mensch, hier schenk' ich ein.

Die Champagner

Bei den Champagne Chronicles sind nicht nur die Gäste ungewöhnlich und besonders, die Champagner sind es ebenfalls. Jede Episode steht im Lichte und Glanze eines spezuellen Chanpagners. Ich versuche dabei, die bekannten Massenmarken und übertuerten Angeber-Champagner bewusst zu vermdeiden. Stattdessen habe ich eine kleine Auswahl an weniger beknannten bzw. Winzer-Champagnern zusammengestellt. Und jeder Gast darf sich vor der Aufnahme seiner bzw. ihrer Episode einen davon aussuchen.

Was ist eigentlich Champagner?

Champagner ist eine spezielle Art von Schaumwein, der ausschließlich in der Champagne, einer Region im Nordosten Frankreichs, hergestellt wird. Das Besondere an Champagner ist nicht nur seine geografische Herkunft, sondern auch die Methode der Herstellung und die strikten Vorgaben, die sich auf die verwendeten Rebsorten, die Produktionsprozesse und die Qualität beziehen.

Und was genau macht Champagner besonders?

  • Die geografische Herkunft: Echter Champagner darf nur aus der Champagne stammen. Diese Regelung wird streng durch die Appellation d’Origine Contrôlée (AOC) geschützt, die sicherstellt, dass nur Produkte, die den festgelegten Standards entsprechen, als Champagner bezeichnet werden dürfen. Außer halt bei den Amis. Da ist jeder Schaumwein ein „Champagne“ (hier bitte Augenrollen vorstellen)
  • Die Herstellungsmethode: Champagner wird durch die traditionelle Methode der Flaschengärung (méthode traditionnelle oder méthode champenoise) hergestellt. Diese Methode beinhaltet eine zweite Gärung in der Flasche, die für die Bildung von Kohlensäure sorgt, die den Champagner sprudelnd macht.
  • Die Rebsorten: Die meisten Champagner werden aus einer Mischung von drei Hauptrebsorten hergestellt: Pinot Noir, Pinot Meunier und Chardonnay. Die Auswahl und das Mischungsverhältnis dieser Trauben tragen wesentlich zum Charakter und Geschmack des Champagners bei.

Und wie wird Champagner gemacht?

Der Herstellungsprozess von Champagner ist eine festgelegte Abfolge von einzelnen Schritten, die für alle Champagner im Grund gleich sind:

  1. Erste Gärung: Wie bei anderen Weinen wird der Traubensaft zuerst fermentiert, um einen Basiswein zu erzeugen. Dieser Prozess findet in der Regel in großen Tanks statt und dauert einige Wochen.
  2. Assemblage: Nach der ersten Gärung werden verschiedene Weine gemischt, um die Cuvée zu erstellen. Diese Mischung definiert den Grundcharakter des zukünftigen Champagners.
  3. Zweite Gärung: Die Cuvée wird in Flaschen gefüllt, und es wird eine Mischung aus Zucker und Hefe hinzugefügt, um die zweite Gärung zu starten. Diese Gärung findet in der verschlossenen Flasche statt und produziert die charakteristischen Kohlensäureblasen.
  4. Reifung: Der Champagner muss dann für mindestens 15 Monate, für Vintage-Champagner sogar mindestens drei Jahre, auf der Hefe reifen. Dieser Prozess, bekannt als „sur lie“, trägt zur Komplexität und den Geschmacksnuancen des Champagners bei.
  5. Degorgieren: Nach der Reifezeit wird der Hefesatz aus der Flasche entfernt. Die Flaschen werden kopfüber geschüttelt und dann geöffnet, sodass der Druck die Hefe herausdrückt. Früher waren es spezialisierte Mitarbeiter, die Remueurs, die diesen Prozess händisch und nach striktem Handbewegungs-Plan von Tag zu Tag mit viel Fleiß erledigten. Sie stellten die Flaschen von ihrer ursprünglich horizontalen Lagerposition leicht geneigt in ein Gestell, das so genannte Rüttelpult, bewegten sie fortan in regelmäßigem Abstand und richteten sie immer weiter aufwärts bis sie zum Schluss kopfüber standen. So kam der Hefesatz immer wieder in Bewegung und wurde sanft im Flaschenhals gesammelt, aus welchem man ihn dann später entfernen konnte.
  6. Dosage: Vor dem endgültigen Verschließen der Flasche kann noch eine kleine Menge Zuckerlösung (Liqueur d’expédition) hinzugefügt werden, um den endgültigen Geschmack des Champagners zu beeinflussen.

Durch diese aufwendigen und präzisen Methoden entsteht ein Getränk von außerordentlicher Qualität und Raffinesse, das weltweit geschätzt wird und oft bei besonderen Anlässen genossen wird – wie zum Beispiel bei einem anregenden Gespräch bei den Champagne Chronicles 🙂

Und jetzt noch was für Besserwisser (und solche, die es werden wollen):

In der Champagne, einem etwa 34.200 Hektar großen Weinanbaugebiet in Frankreich bewirtschaften rund 16.200 Winzer, 370 Champagner Häuser und 130 Kooperative die Anbauflächen. Sie beschäftigen rund 15.000 feste Angestellte und während der Weinlese noch einmal 120.000 Saisonarbeiter.

Zwar stellt der Champagner flächenmäßig nur 0,5% der weltweiten Weinberge dar, steht jedoch für rund 9% des Volumens und 33% des Wertes des globalen Schaumweinkonsums.

Ach ja, und natürlich hat hier auch der große Luxuskonzern LVMH massiv seine Finger im Spiel; zu den Marken des Konzerns gehören Veuve Clicquot, Moet & Chandon, Krug, Mercier, Ruinart und Dom Perignon.